Mathias Corvinus Collegium

Mathias Corvinus Collegium
Gründung 1996
Trägerschaft Mathias Corvinus Collegium Stiftung
Ort Budapest
Land Ungarn
Leitung Zoltán Szalai (Generaldirektor)

Balázs Orbán (Kuratoriumsvorsitzender)

Jahresetat ca. 90 Mio. EUR

(33,8 Mrd. HUF (2022))[1]

Stiftungsvermögen ca. 1,1 Mrd. EUR (429 Mrd. HUF (2022))[1]
Website https://mcc.hu/

Das Mathias Corvinus Collegium (MCC) ist eine Bildungseinrichtung und Denkfabrik mit Sitz in Budapest, die dem rechtskonservativen politischen Spektrum zugerechnet wird. Das MCC ist die größte private Bildungseinrichtung für Begabtenförderung Ungarns und des Karpatenbeckens, die kostenlose Talentförderungsprogramme anbietet. Diese ergänzen die traditionelle öffentliche Schul- und Hochschulbildung mit der Zielsetzung, interdisziplinäres Wissen über den eigenen Fachbereich hinaus zu vermitteln.[2] Das MCC fungiert auch als Wissenszentrum mit eigenen angesiedelten Forschungsinstituten, das Mobilitätsprogramme und Stipendienprogramme organisiert, Bücher und akademische Arbeiten veröffentlicht und internationale Konferenzen und Diskussionsforen veranstaltet.[3]

Das wie die Corvinus-Universität nach dem ungarischen König Matthias Corvinus benannte MCC wurde von der ungarischen Regierung unter Viktor Orbán 2020 mit umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro ausgestattet. 2020 wurde die frühere Stiftung durch die Mathias-Corvinus-Collegium-Stiftung, eine Stiftung öffentlichen Rechts, ersetzt, was mit der Stärkung der finanziellen Basis und der Festlegung neuer Ziele verbunden war. Der neuen Stiftung wurden vom ungarischen Parlament zweckgebunden jeweils zehn Prozent der staatlichen Anteile am Ölkonzern MOL sowie am Pharmaunternehmen Richter Gedeon im Wert von knapp 1,4 Mrd. € übertragen, aus deren Dividenden sich die Aktivitäten der Stiftung im Wesentlichen finanzieren.[4] Es wird von einigen Medien als politisches Instrument bezeichnet, Ungarns zukünftige Eliten hervorzubringen sowie ein internationales rechtes Netzwerk in Europa zu etablieren. Von seinen Kritikern wird das MCC als regierungsfreundliche Kaderschmiede bezeichnet. Laut Selbsterklärung ist es „ideologisch unabhängig, aber nicht wertneutral“.[5][6][7]

Vorsitzender des Stiftungsrates ist Balázs Orbán, der nicht mit diesem verwandte politische Direktor des Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Generaldirektor ist Zoltán Szalai, Herausgeber der konservativ-bürgerlichen ungarischen Wochenzeitung Mandiner. Das MCC hat 28 Standorte in Ungarn, seinen Nachbarländern im Karpatenraum sowie in Brüssel für über 7000 Studenten (Stand: Oktober 2023).[8][9]

  1. a b Éves beszámoló 2022. Mathias Corvinus Collegium, 22. Mai 2023, abgerufen am 29. September 2023 (ungarisch).
  2. Kiderült, hogyan nézhet ki 5 év múlva a Mathias Corvinus Collegium. In: origo.hu. Abgerufen am 7. März 2023 (ungarisch).
  3. Majer Tamás: FEOL - Szellemi, kulturális, oktatási központ a Mathias Corvinus Collegium. In: FEOL - Szellemi, kulturális, oktatási központ a Mathias Corvinus Collegium. 2. Januar 2022, abgerufen am 7. März 2023 (ungarisch).
  4. Nagyon színvonalas, de kezd kínos lenni, hogy oda tartoztam: a kormányközeli elitképző belülről. In: telex. 15. Januar 2021, abgerufen am 28. Juni 2022 (ungarisch).
  5. Százmilliárdokkal hizlalták megkerülhetetlenné a kormányközeli elitképzőt. In: 24.hu. 4. Februar 2021, abgerufen am 1. Januar 2022 (ungarisch).
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  7. Tízezer Kárpát-medencei diákot képez majd az MCC. In: Magyar Nemzet. 31. Dezember 2020, abgerufen am 7. März 2023 (ungarisch).
  8. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :4.
  9. MCC: Több mint 1300 diák jelentkezett a középiskolás programra. Magyar Hírlap, 14. Februar 2023, abgerufen am 29. März 2023 (ungarisch).

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